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Fly agaric (Amanita muscaria)
100% natural, untreated and gently dried at 40 degrees.
Choose between mushroom caps and fine powder.
The fly agaric is LEGAL in Germany!
In some cultures, fly agarics (dried!) have been used for ritual and spiritual purposes . They are reported to induce visions and altered states of consciousness . Some people have reported heightened perception , increased creativity, and spiritual experiences.
🍄
Possible effects of the incense:
( Please note that the following text is for educational purposes only. We do not promote the consumption and/or experimentation with the internal use of fly agaric mushrooms. )
0.2g-1g = Stimulating, Motivating, Energy, Well-being, Coffee Substitute
1g-2g = Stimulating, Motivating, Energy, Well-being, Self-confidence, Anxiety-relieving, Relaxing,
2g-5g = well-being, inhibitions fall, anxiety-relieving, relaxing, feeling of warmth, pleasant body sensation, aphrodisiac, visions possible, senses are perceived more intensely
5g< = Very individual experience, dream-like, psychedelic, visionary, cleansing,
🍄
The fly agaric , also called Amanita muscaria, is a striking mushroom with a distinctive red cap and white spots. It is by far the most well-known mushroom on planet Earth and in recent years more and more people have started using the dried fly agaric for mind-altering purposes.
Appearance: The fly agaric has a shiny, convex cap that is initially red, but can fade over time (and dry!) The cap is covered with white or yellow warts that look like spots. The mushroom has a thin, white stem and a cone-shaped base at the bottom.
Occurrence: The fly agaric is widespread in various parts of the world and is often found in deciduous and coniferous forests, especially in connection with birch or pine tree roots. We at Flowers & Shrooms collect some of the fly agarics ourselves and buy some of them. In Germany, there are strict laws in this regard! Please take note when picking!
Poisonous? The dried fly agaric contains a lot of muscimol due to the decarboxylation of ibotenic acid, which is responsible for the psychoactive effect and minimizes the toxicity to such an extent that it is theoretically only possible to experience poisoning if you consume 17,000g of fresh mushrooms. No cases of acute poisoning are known!
We offer the fly agaric exclusively as dried incense or for decorative purposes. 🍄
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Wissenschaftliche Studien zum Fliegenpilz:
Gegen Angst, Stress und Phobien
Muscimol, der Hauptwirkstoff des Fliegenpilzes (Amanita muscaria), ist ein GABA-A-Rezeptor-Agonist und könnte bei der Behandlung von Angststörungen und Phobien helfen, indem es Gehirnregionen beeinflusst, die für die Emotionsregulation zuständig sind.
Studien haben gezeigt, dass Muscimol die Löschung von Angstgedächtnissen unterstützt und somit dabei hilft, erlernte Ängste abzubauen. Besonders in der Amygdala verringert Muscimol die Angstreaktionen, während es im präfrontalen Kortex die langfristige Erhaltung dieser Effekte unterstützt.
Diese Eigenschaften machen Muscimol zu einem vielversprechenden Ansatz für die Behandlung von Angststörungen, da es gezielt die neuralen Mechanismen anspricht, die für die Entstehung und das Aufrechterhalten von Ängsten verantwortlich sind.
Akirav, I., Raizel, H., & Maroun, M. (2006). Enhancement of conditioned fear extinction by infusion of the GABA_A agonist muscimol into the rat prefrontal cortex and amygdala. European Journal of Neuroscience, 23(4), 758–764. https://doi.org/10.1111/j.1460-9568.2006.04603.x
Eine weitere Studie zeigt, dass die Gabe von Muscimol im Vorfeld die Stärke der Angstreaktion signifikant reduziert. Besonders interessant ist, dass Muscimol auch den Lernprozess von Angstreaktionen beeinflusst und dabei die Ausführung der Angstreaktion erfolgreicher mindert als das Erlernen der Angst selbst. Diese Ergebnisse lassen darauf schließen, dass Muscimol potenziell hilfreich sein könnte, um Ängste und Phobien zu lindern, indem es die Intensität von Angstreaktionen verringert.
Helmstetter, F. J., & Bellgowan, P. S. (1994). Effects of muscimol applied to the basolateral amygdala on acquisition and expression of contextual fear conditioning in rats. Behavioral Neuroscience, 108(5), 1005–1009.https://doi.org/10.1037/0735-7044.108.5.1005
Muscimol hat eine beruhigende Wirkung, die durch die Aktivierung der GABA-Rezeptoren im Gehirn vermittelt wird. Eine Studie zeigt, dass Muscimol die angstlösende Wirkung von Benzodiazepinen verstärken kann.
Cananzi, A. R., Costa, E., & Guidotti, A. (1980). Potentiation by intraventricular muscimol of the anticonflict effect of benzodiazepines. Brain Research, 196(2), 447–453. https://doi.org/10.1016/0006-8993(80)90408-4
Eine Studie zeigt, dass Muscimol beruhigende und angstlösende Effekte hat. Zudem wurde festgestellt, dass Muscimol die Gedächtniskonsolidierung unterstützt, insbesondere unter stressigen Bedingungen wie Hypoxie (Sauerstoffmangel).
Zudem verbessert es die Erinnerung und das Lernen, indem es die Informationsverarbeitung und -speicherung im Gehirn fördert. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Muscimol potenziell bei der Behandlung von Angstzuständen und Gedächtnisproblemen von Nutzen sein könnte, besonders in stressbelasteten Situationen.
Oksztel, R., Car, H., & Wisniewski, K. (2002). Muscimol changes hypoxia-induced impairment of behavior in rats. Polish Journal of Pharmacology, 54(5), 423–432. https://www.researchgate.net/profile/Halina-Car/publication/10893489_Muscimol_changes_hypoxia-induced_impairment_of_behavior_in_rats/links/02e7e517d3df17c9af000000/Muscimol-changes-hypoxia-induced-impairment-of-behavior-in-rats.pdf
Eine Studie zeigt, dass Muscimol die Herzfrequenz und den Blutdruck bei Stress durch die Hemmung von neuronaler Aktivität im dorsomedialen Hypothalamuskern (DMH) signifikant reduzieren kann. Dies deutet darauf hin, dass Muscimol potenziell zur Behandlung von stressbedingten kardiovaskulären Reaktionen genutzt werden könnte, insbesondere bei der Regulierung von Stressreaktionen auf das Herz-Kreislaufsystem. Die Ergebnisse legen nahe, dass Muscimol in spezifischen Hirnregionen wie dem DMH zur Linderung von stressbedingten physiologischen Reaktionen beitragen könnte.
Stotz-Potter, E. H., Willis, L. R., & DiMicco, J. A. (1996). Muscimol acts in dorsomedial but not paraventricular hypothalamic nucleus to suppress cardiovascular effects of stress. Journal of Neuroscience, 16(3), 1173–1179. https://doi.org/10.1523/JNEUROSCI.16-03-01173.1996
Schlafquailität
Muscimol fördert erholsamen Schlaf, indem es die Delta-Wellen im Non-REM-Schlaf verstärkt, die mit tiefem, regenerativen Schlaf verbunden sind. Schlaf ist wichtig für körperliche Erholung, Zellreparatur und das Immunsystem. Zudem wird die Sigma-Wellen-Aktivität erhöht, die mit der Konsolidierung von Gedächtnisinhalten und geistiger Erholung zusammenhängt. Im Vergleich zu Benzodiazepinen, die oft den REM-Schlaf verringern, fördert Muscimol sowohl tieferen Schlaf als auch REM-Schlaf, was eine umfassendere körperliche und geistige Erholung unterstützt.
Lancel, M., Crönlein, T. A. M., & Faulhaber, J. (1996). Role of GABA_A receptors in sleep regulation: Differential effects of muscimol and midazolam on sleep in rats. Neuropsychopharmacology, 15(1), 63–74. https://doi.org/10.1016/0893-133X(95)00157-9
Euphorie durch Serotonin
Muscimol hat das Potenzial, die Serotoninkonzentration im Gehirn zu steigern, ähnlich wie bei anderen magischen Pilzen. Diese Wirkung beruht auf einer Veränderung des Serotoninumsatzes, was zu einer nachhaltigen Erhöhung des Serotoninspiegels führt, ohne die typischen negativen Effekte wie Erschöpfung oder „Hangover“. Diese Eigenschaft macht Muscimol zu einer vielversprechenden Option für die gezielte Modulation des Serotoninsystems, was in Anwendungen zur Verbesserung der Stimmung oder Förderung des allgemeinen Wohlbefindens von großem Vorteil sein könnte.
König-Bersin, P., Waser, P.G., Langemann, H. et al. Monoamines in the brain under the influence of muscimol and ibotenic acid, two psychoactive principles of amanita muscaria. Psychopharmacologia 18, 1–10 (1970). https://doi.org/10.1007/BF00402378
Schmerzlinderung
Eine Studie deutet darauf hin, dass Muscimol schmerzlindernde Effekte durch die Aktivierung von GABA-Rezeptoren erzielt. Dies könnte für Schmerzpatienten von Interesse sein, da Muscimol möglicherweise eine effektive Option zur Schmerzbehandlung darstellt.
Sawynok, J., & LaBella, F. S. (1982). On the involvement of GABA in the analgesia produced by baclofen, muscimol and morphine. Neuropharmacology, 21(5), 397–403. https://doi.org/10.1016/0028-3908(82)90022-3
Eine Studie deutet darauf hin, dass Muscimol als GABAA-Agonist eine schmerzlindernde Wirkung im Rückenmark haben könnte, im Gegensatz zu einem Benzodiazepin. Es wurde festgestellt, dass Muscimol in bestimmten Dosierungen die Intensität von Schmerzen verringert, indem es die GABAA-Rezeptoren aktiviert. Diese schmerzlindernde Wirkung könnte Muscimol zu einer vielversprechenden Option für die Behandlung von Schmerzsymptomen machen.
Intrathecal baclofen and muscimol, but not midazolam, are antinociceptive using the rat-formalin model.
Dirig, D. M., Salami, A., Thomas, D. A., Wu, J., & Yaksh, T. L. (1995). Intrathecal baclofen and muscimol, but not midazolam, are antinociceptive using the rat-formalin model. The Journal of Pharmacology and Experimental Therapeutics, 275(1), 219–227. https://jpet.aspetjournals.org/article/S0022-3565(25)12039-9/fulltext (Abrufdatum: 1. April 2025)
Eine weitere Studie deutet auf eine schmerzlindernde Wirkung von Muscimol hin. Als GABAA-Rezeptor-Agonist wirkt es durch Modulation des zentralen Nervensystems und wird zunehmend für die Linderung von neuropathischen Schmerzen erforscht. Muscimol zeigt eine schnelle, jedoch kurzzeitige Wirkung und könnte Potenzial für den gezielten Einsatz bei der Behandlung neuropathischer Schmerzen bieten.
Hosseini, M., Karami, Z., Janzadenh, A., Jameie, S. B., Haji Mashhadi, Z., Yousefifard, M., & Nasirinezhad, F. (2014). The effect of intrathecal administration of muscimol on modulation of neuropathic pain symptoms resulting from spinal cord injury: An experimental study. Emergency (Tehran, Iran), 2(4), 151–157. https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC4614567/
Umwandlung von Ibotensäure zu Muscimol
Der frische Fliegenpilz enthält Muscimol und Ibotensäure. Muscimol ist hauptsächlich für die psychoaktive Wirkung zuständig.
Eine wichtige Überlegung bei der Zubereitung von Amanita muscaria ist die Reduktion von Ibotensäure, die in rohem Fliegenpilz vorkommt und toxisch wirken kann.
Ibotensäure wird durch Erhitzen oder Trocknen in Muscimol umgewandelt, das die psychoaktive Wirkung des Pilzes vermittelt und wesentlich weniger toxisch ist. Der Umwandlungsprozess von Ibotensäure zu Muscimol ist erhöht durch Trocknung, wodurch Nebenwirkungen verringert werden. Eine fundierte Methode zur sicheren Zubereitung umfasst eine langsame Trocknung bei niedrigen Temperaturen, um die Umwandlung zu maximieren und die Toxizität zu reduzieren.
Nach dem Verzehr wird ein Teil der übrigen Ibotensäure im Verdauungstrakt zu Muscimol decarboxyliert.
Carboué, Q., & Lopez, M. (2021). Amanita muscaria: Ecology, chemistry, myths. Encyclopedia, 1(3), 905–914. https://doi.org/10.3390/encyclopedia1030069
Amanita-Pilze, die Ibotensäure und Muscimol enthalten, werden allgemein als risikoarm eingestuft. Eine Überprüfung der Fachliteratur hat jedoch gezeigt, dass in seltenen Fällen Komplikationen auftreten können. Typischerweise äußern sich diese in Hyperaktivität, gefolgt von Bewegungsstörungen, die innerhalb von 24 Stunden vollständig abklingen.
Falls es zu seltenen Überreaktionen wie Krämpfen und Bewusstlosigkeit kommt, sollten Betroffene engmaschig überwacht werden, bis die Symptome vollständig abgeklungen sind.
Meisel, E. M., Morgan, B., Schwartz, M., Kazzi, Z., Cetin, H., & Sahin, A. (2022). Two cases of severe Amanita muscaria poisoning. Wilderness & Environmental Medicine, 33(4), 412–416. https://doi.org/10.1016/j.wem.2022.06.002
Durch die schonende Trocknung des Fliegenpilzes wird sichergestellt, dass möglichst viel Ibotensäure in Muscimol umgewandelt wird. Dieser Prozess erfolgt bei niedrigen Temperaturen über einen längeren Zeitraum, um die psychoaktive Wirkung zu verstärken und gleichzeitig die unerwünschten Effekte zu minimieren.
Ein Vorteil der Pulverform liegt in der gleichmäßigen Verteilung der aktiven Wirkstoffe. Durch die Homogenisierung bleibt die Zusammensetzung des Pulvers so konstant wie möglich, was eine präzisere Dosierung und eine zuverlässige Wirkung gewährleistet. Auf diese Weise werden saisonale Schwankungen ausgeglichen und eine gleichbleibende Qualität sichergestellt.
Erfolgreiche Mikrodosierung gegen Depressionen, Angst, Schlafstörungen
Eine Frau Anfang dreißig, die unter Depressionen, Angstzuständen und Schlafstörungen litt, die durch ein komplexes Trauma in ihrer Kindheit verursacht worden waren, experimentierte auf Anraten eines Traums mit der „Mikrodosierung“ oder psycholytischen Dosierung von Amanita muscaria (Fliegenpilz) Pilzen. Während eines 3,5-monatigen Zeitraums mit einem auf Intuition basierenden, allmählich abnehmenden Dosierungsschema gingen ihre Symptome deutlich zurück. Es wurden keine unerwünschten Wirkungen beobachtet. Hämatologische Untersuchungen ergaben keine Auffälligkeiten, deuteten aber auf eine leichte Verbesserung der Leberfunktion hin, die möglicherweise auf das Abklingen der mit dem Zuckerkonsum verbundenen süchtigen Verhaltensmuster und die hepatoprotektive Wirkung von Muscimol zurückzuführen ist.
Turkia, M. (2023, November 7). Psycholytic dosing or 'microdosing' of Amanita muscaria (red fly agaric) mushrooms—A retrospective case study. https://doi.org/10.31234/osf.io/dve46
Kultur, Geschichte & weiteres
Die Faszination, die von diesem Pilz ausgeht, ist jedoch nicht neu und nicht nur auf kulinarische Zwecke beschränkt; der menschliche Konsum reicht Tausende von Jahren zurück und hat religiöse sowie spirituelle Überzeugungen beeinflusst, insbesondere in neolithischen sibirischen Gesellschaften. Die symbolische Anziehungskraft des Fliegenpilzes auf unsere kollektive Vorstellungskraft zeigt sich in zahlreichen Darstellungen, Mythen und Legenden. Beispiele hierfür sind „Alice im Wunderland“, „Super Mario“ und die Installationen des deutschen Künstlers Carsten Höller.
Carboué, Q., & Lopez, M. (2021). Amanita muscaria: Ecology, chemistry, myths. Encyclopedia, 1(3), 905–914. https://doi.org/10.3390/encyclopedia1030069
Obwohl er im rohen Zustand als giftig gilt, wird er in verschiedenen Regionen, darunter Italien und Mexiko, dennoch als Speisepilz verzehrt.
Rubel, W., & Arora, D. (2008). A study of cultural bias in field guide determinations of mushroom edibility using the iconic mushroom, Amanita muscaria, as an example. Economic Botany, 62, 223–243. https://doi.org/10.1007/s12231-008-9040-9
Es gibt zahlreiche traditionelle Zubereitungsmethoden. In Japan wird der Pilz beispielsweise getrocknet, zwölf Wochen in Salzlake eingelegt und anschließend mehrfach gespült, bevor er verzehrt wird.
Whelan, C. (1994). Amanita muscaria: The gorgeous mushroom. Asian Folklore Studies, 53, 163. https://doi.org/10.2307/1178564
Halluzinogene Pilze haben eine besonders lange Geschichte im Zusammenhang mit Menschen. Höhlenmalereien in Tassili n’Ajjer (Algerien) aus dem Jahr 3500 v. Chr. zeigen tanzende Figuren mit Pilzen in den Händen.
Wieczorek, M. (2014). The effect of particular active substances of hallucinogenic mushrooms. Acta Universitatis Lodziensis. Folia Biologica et Oecologica, 10, 40–48. https://doi.org/10.2478/fobio-2014-0014
Während der Antike wurde der Fliegenpilz in Mysterienkulten wie den Dionysischen Mysterien in Griechenland und den Mithras-Mysterien in Rom als entheogene Substanz genutzt.
Ruck, C. A. P., Hoffman, M. A., & González Celdrán, J. A. (2011). Mushrooms, myth, & Mithras: The drug cult that civilized Europe. City Lights Books. ISBN 978-0-87286-470-2
In Sibirien war der Fliegenpilz über Jahrtausende das einzige bekannte Rauschmittel und wurde sowohl religiös als auch zur Unterhaltung konsumiert.
Lee, M., Dukan, E., & Milne, I. (2018). Amanita muscaria (Fly Agaric): From a shamanistic hallucinogen to the search for acetylcholine. Journal of the Royal College of Physicians of Edinburgh, 48, 85–91. https://doi.org/10.4997/jrcpe.2018.1
Schamanen verwendeten ihn in Trance-Ritualen, um mit Geistern zu kommunizieren.
Nyberg, H. (1992). Religious use of hallucinogenic fungi: A comparison between Siberian and Mesoamerican cultures. Karstenia, 32, 71–80. https://doi.org/10.29203/ka.1992.294
Interessanterweise scheidet der Körper einen Großteil der Ibotensäure sowie des Muscimols unverändert im Urin aus. Deshalb bestand in einigen sibirischen Kulturen die Tradition, den Urin eines Schamanen oder eines Rentiers, das Fliegenpilze gefressen hatte, zu trinken, um eine mildere Wirkung zu erzielen.
Michelot, D., & Melendez-Howell, L. M. (2003). Amanita muscaria: Chemistry, biology, toxicology, and ethnomycology. Mycological Research, 107, 131–146. https://doi.org/10.1017/S0953756203007305
Die Theorie, dass Wikingerkrieger (Berserker) Fliegenpilze konsumierten, um in einen Kampfrausch (Berserkergang) zu geraten, wird heute als widerlegt angesehen. Viel wahrscheinlicher ist, dass dafür Bilsenkraut (Hyoscyamus niger), eine Pflanze mit den Wirkstoffen Hyoscyamin und Scopolamin, verantwortlich war.
Fatur, K. (2019). Sagas of the Solanaceae: Speculative ethnobotanical perspectives on the Norse berserkers. Journal of Ethnopharmacology, 244, 112151. https://doi.org/10.1016/j.jep.2019.112151
Gehirn-Schutzwirkung
Muscimol zeigt vielversprechende Schutzwirkungen für das Gehirn, indem es die durch NMDA-Rezeptor-Aktivierung verursachte neuronale Schädigung reduziert. In Studien konnte Muscimol die durch NMDA induzierte Freisetzung von Laktatdehydrogenase (LDH) signifikant verringern und somit das Ausmaß der neuronalen Verletzung mindern. Diese schützende Wirkung wird durch die Stimulation von GABAA-Rezeptoren vermittelt, was auf das Potenzial von Muscimol hinweist, bei der Behandlung von Nervenschäden und neurodegenerativen Erkrankungen hilfreich zu sein.
Ohkuma, S., Chen, S. H., Katsura, M., Chen, D. Z., & Kuriyama, K. (1994). Muscimol prevents neuronal injury induced by NMDA. The Japanese Journal of Pharmacology, 64(2), 125–128.
Die Ergebnisse einer weiteren Studie legen nahe, dass Muscimol durch die Aktivierung von GABA-Rezeptoren in spezifischen Gehirnregionen die Übererregbarkeit der Neuronen verringert und so einen signifikanten Schutz vor den neurotoxischen Effekten von NMDA-Antagonisten bietet. Besonders wirksam ist es im anterioren Thalamus, dem diagonalen Band von Broca und dem RSC.
Farber, N. B., Jiang, X., Dikranian, K., & Nemmers, B. (2003). Muscimol prevents NMDA antagonist neurotoxicity by activating GABA_A receptors in several brain regions. Brain Research, 993(1–2), 90–100. https://doi.org/10.1016/j.brainres.2003.09.002
DMT
Bufotenin (5-Hydroxy-N,N-dimethyltryptamin) wurde ebenfalls in verschiedenen Studien nachgewiesen. Strukturell ist diese Verbindung eng mit Psilocin (der aktiven Form von Psilocybin) verwandt, einem halluzinogenen Tryptamin aus Pilzen. Bufotenin ist ein Agonist von Serotonin an 5-HT-Rezeptoren.
Debnath, B., Singh, W. S., Das, M., Goswami, S., Singh, M. K., Maiti, D., & Manna, K. (2018). Role of plant alkaloids on human health: A review of biological activities. Materials Today Chemistry, 9, 56–72. https://doi.org/10.1016/j.mtchem.2018.05.001
Parkinson und Tremor
Muscimol als potenzieller therapeutischer Wirkstoff bei Tremor und Parkinson
Muscimol wird in mehreren Studien als vielversprechend bei der Unterdrückung von Tremor, einschließlich der Behandlung von Parkinson-Tremor, beschrieben. Bei Patienten mit essentiellen Tremor führt der Einsatz von Muscimol zu einer effektiven Tremorunterdrückung, ohne die Sprache oder Bewegungskoordination zu beeinträchtigen. Auch bei Parkinson-Patienten zeigt sich eine signifikante Reduktion der motorische Symptome wie Tremor, Bradykinesie und Rigidität.
Darüber hinaus zeigt Muscimol in In-vitro-Modellen starke antioxidative und neuroprotektive Eigenschaften. Es schützt Zellen vor Neurotoxizität und könnte somit ein vielversprechendes therapeutisches Mittel gegen Parkinson-Tremor sowie für die neuroprotektive Behandlung von degenerativen Erkrankungen sein.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass GABA-Analoga wie Muscimol therapeutisch gegen Tremor eingesetzt werden könnten.
Kondeva-Burdina, M., Voynova, M., Shkondrov, A., Aluani, D., Tzankova, V., & Krasteva, I. (2019). Effects of Amanita muscaria extract on different in vitro neurotoxicity models at sub-cellular and cellular levels. Food and Chemical Toxicology, 132, 110687. https://doi.org/10.1016/j.fct.2019.110687
Levy, R., Lang, A. E., Dostrovsky, J. O., Pahapill, P., Romas, J., Saint-Cyr, J., Hutchison, W. D., & Lozano, A. M. (2001). Lidocaine and muscimol microinjections in subthalamic nucleus reverse parkinsonian symptoms. Brain, 124(10), 2105–2118. https://doi.org/10.1093/brain/124.10.2105
Pahapill, P. A., Levy, R., Dostrovsky, J. O., Davis, K. D., Rezai, A. R., Tasker, R. R., & Lozano, A. M. (1999). Tremor arrest with thalamic microinjections of muscimol in patients with essential tremor. Annals of Neurology, 46(2), 249–252. https://doi.org/10.1002/1531-8249(199908)46:2<249::AID-ANA15>3.0.CO;2-C
Neuroprotektive und Antioxidative Effekte
Amanita muscaria weist mit anderen Pilzen die stärksten antioxidativen Effekte auf. Diese antioxidativen Eigenschaften sind besonders relevant bei der Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen wie Parkinson, bei denen oxidativer Stress eine Rolle bei der Degeneration von Nervenzellen spielt.
Ein Extrakt des Fliegenpilzes mit hoher Muscimol-Konzentration zeigt starke antioxidative Eigenschaften aufgrund seines hohen Gehalts an Tocopherolen – hauptsächlich γ-Tocopherol und δ-Tocopherol – sowie Ascorbinsäure.
Reis, F. S., Heleno, S. A., Barros, L., Sousa, M. J., Martins, A., Santos‐Buelga, C., & Ferreira, I. C. (2011). Toward the antioxidant and chemical characterization of mycorrhizal mushrooms from Northeast Portugal. Journal of Food Science, 76(6), C824–C830. https://doi.org/10.1111/j.1750-3841.2011.02251.x
Diese antioxidativen Effekte werden auch in vivo berichtet und zeigen schützende Effekte auf eine menschliche Neuroblastom-Zelllinie, die oxidativen Agenzien ausgesetzt wurde.
Carboué, Q., & Lopez, M. (2021). Amanita muscaria: Ecology, chemistry, myths. Encyclopedia, 1(3), 905–914. https://doi.org/10.3390/encyclopedia1030069
Anti-Entzündungen
Muscimol, ein aktiver Bestandteil des Fliegenpilzes (Amanita muscaria), könnte als entzündungshemmendes Mittel wirken, insbesondere bei Zuständen wie Sepsis oder endotoxischer Entzündung. Es beeinflusst wichtige Entzündungsmediatoren, schützt vor den negativen Auswirkungen von systemischen Entzündungen und verbessert die Überlebensrate in einem Tiermodell. Dies könnte neue therapeutische Möglichkeiten für entzündliche Erkrankungen bieten.
Li, Y.-H., Hsu, D.-Z., Liu, C.-T., Chandrasekaran, V. R. M., & Liu, M.-Y. (2022). The protective effect of muscimol against systemic inflammatory response in endotoxemic mice is independent of GABAergic and cholinergic receptors. Canadian Journal of Physiology and Pharmacology, 100(7), 665–678. https://doi.org/10.1139/cjpp-2021-0682
GABA-Effekt zur Hemmung von Tumor-und Krebswachstum
GABA ist dafür bekannt, durch seine Wechselwirkung mit GABAA-Rezeptoren die Zellproliferation im Nervensystem, in peripheren Organen und in Tumorgeweben zu hemmen.
Young, S. Z., & Bordey, A. (2009). GABA’s control of stem and cancer cell proliferation in adult neural and peripheral niches. Physiology, 24(3), 171–185. https://doi.org/10.1152/physiol.00002.2009
Muscimol zeigte in einer Studie zudem einen interessanten Effekt bei der Verlangsamung der Magenkarzinogenese.
Tatsuta, M., Iishi, H., Baba, M., Uehara, H., Nakaizumi, A., & Taniguchi, H. (1992). Protection by muscimol against gastric carcinogenesis induced by N‐methyl‐N′‐nitro‐N‐nitrosoguanidine in spontaneously hypertensive rats. International Journal of Cancer, 52(6), 924–927. https://doi.org/10.1002/ijc.2910520616
Bücher über Fliegenpilz-Mikrodosierungen
Innerhalb eines kurzen Zeitraums von neun Monaten, vom Herbst 2022 bis zum Frühjahr 2023, wurden drei verschiedene Bücher über die Mikrodosierung des psychoaktiven Fliegenpilzes (Amanita muscaria) veröffentlicht. Diese plötzliche Vermehrung von Büchern über ein sehr spezifisches Thema dürfte die meisten überraschen, aber sie offenbart den Höhepunkt eines seit langem anschwellenden Interesses sowohl an der Praxis der Mikrodosierung als auch am A. muscaria-Pilz selbst, der sowohl psychoaktiv als auch legal ist. Jedes der Bücher ist für ein Laienpublikum geschrieben, mit der Absicht, dem Leser eine Grundlage für das Verständnis dieses Pilzes zu geben und was es bedeutet, ihn nach einem Mikrodosierungsschema oder -protokoll zu verwenden. Diese Rezension enthält eine individuelle Bewertung jedes Buches sowie einen Gesamtvergleich der drei Bücher.
Feeney, K. (2023). On microdosing with the Mario mushroom. Journal of Psychedelic Studies, 7(2), 151–154. https://doi.org/10.1556/2054.2023.00303